Bei der routinemäßigen täglichen „Inaugenscheinnahme“ fand ich den abgebildeten Zustand vor. Ein kleiner Schwarm lag auf dem Boden vor dem särksten Volk in kaum einem Meter Entfernung. Der „Bienenfladen“ lag offensichtlich schon die ganze Nacht über da. Wer sonst könnte mit Rat, was zu tun ist, zur Seite stehen als Udo.
Einfangen lautete die Empfehlung.
Mit Wasser einsprühen und vorsichtig mit Kehrblech und Bienenfeger in einen Ablegerkasten bugsieren. Gesagt getan. Zur Hilfe kann man sich eine Wabe nehmen.
Idealerweise nimmt man eine Brutwabe, wenn zur Hand und die Temperaturbedingungen es erlauben. Der Kniff mit der Brutwabe war mir aus meines Vaters Imkerpraxis noch bekannt.
Glücklicherweise konnte ich die Königin, die mit auf die Wabe gekrabbelt war, einfangen. Glücklich, wer rechtzeitig das Abfangglas zur Hand hat.
Königin eingefangen, gekäfigt und in den Ablegerkasten zu den bereits eingefangenen Bienen gegeben… Der Rest ist ein imposantes Schauspiel, weil zu beobachten ist, wie der Rest brav in den Kasten einzieht. Es dauert keine halbe Stunde und alle Bienen sind im Kasten bei der Königin. Beim genauen Hinschauen kann man beobachten, dass sich das neue Volk zu organisieren beginnt.
Nun muss der Kasten nur noch an einen sicheren Ort gestellt werden.
Das Rätseln, warum der Schwarm auf dem Boden und ganz in der Nähe eines Volkes lag, ist noch offen.
Erste (Volks)Durchsicht
Am Freitag, dem 29.04.2022 wurden alle Völker der Durchsicht unterzogen. Für Volk 1 war es bereits höchste Zeit, weil mehrere Waiselzellen vorgefunden wurden.
Die Verdeckelung der Waiselzelle ist ein Zeichen für den Beschluß des Volkes, zu schwärmen.
Die Entwicklungsstadien der Biene/Königin sind hier sehr schön dargestellt.
Es gibt unterschiedliche Auffassungen dazu, ob man die Völker schwärmen lässt oder nicht.
Während die einen sagen, es sei ein widernatürlicher Eingriff in die Natur der Bienen , sagen die anderen, dass die Bienen eine Welt vorfinden, in der sie aus Mangel an geeigneten „Unterkünften“ (Baumhöhlen, Holräume in Gebäuden), kaum Chanzen haben, zu überleben.
Hinzu kommt der Druck durch die Varroa.
An dieser Stelle wird nicht weiter auf das Für und Wider eingegangen. Dazu gibt es eine Fülle an Material.
https://www.mellifera.de/blog/freibeuter/thomas-d-seeley-bienenschwaerme.html
https://www.bienenjournal.de/imkerpraxis/ratgeber/bienenschwarm/