Räuberei am Ablegerstand

Wenn Völker unterschiedlich stark sind (extreme Unterschiede in der Anzahl der Individuen im Volk), besteht besonders in der Zeit mit schwacher Trachtsituation die Gefahr des Räuberns. Dabei überfällt ein starkes Volk ein schwächeres, um an die Futtervorräte des schwachen Volkes zu kommen. Eine besondere Gefahr besteht für Ableger, die sich in der Flugnähe von Wirtschaftsvölkern befinden. Auch unterschiedlich strake Ableger stellen eine gewisse Gefahr für schwächere Ableger dar.
Die Räuberei wird durch Futtergaben am Tag gefördert. Deshalb gilt, dass nur spät am Abend gefüttert werden sollte.
An unserem Stand sind jedenfalls 2 schwache Völker „geplündert“ worden.
Das räubernde Volk konnte trotz Bestäubens der Eindringlinge mit Mehl nicht ausfindig gemacht werden.
Während eine Königin noch gerettet werden konnte, war es für die zweite leider zuspät.
Ein ausgeraubtes Volk ist kein schöner Anblick.
In dieser Jahreszeit wird es für die Bildung von Ablegern immer schwieriger, wenn nicht gar unmöglich.

2. /3. Dekade Juli

Abschleudern, Baurahmen entfernen, ggf. Futtergabe und Varroabehandlung


Mitte Juli ist die Trachtsituation eher bescheiden (das gilt für viele Standorte im Münsterland), und es wird Zeit abzuschleudern und die Völker langsam auf den Winter vorzubereiten.
Der Brutraum ist spätestens jetzt Tabu. Man sollte ohnehin nur in Ausnahmefällen Honigwaben aus den Bruträumen entnehmen. Die ausgeschleuderten Waben wurden für einen Tag aufgesetzt, damit sie repariert werden.
Um sie auslecken zu lassen, setzt man eine Leerzarge auf die Bruträume und darauf die ausgeschleuderten Waben. So erreicht man, dass der restliche Honig nach unten in die Bruträume getragen wird.
All die Tätigkeiten am Bienenstock müssen jetz schnell vollzogen werden. Nicht hecktisch aber zügig. Die einzelnen Schritte sollten gut vorbereitet sein. Es ist nicht die Zeit, einen Stock lange offen zu lassen. Die Gefahr heißt Räuberei!

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, die Baurahmen zu entfernen.
Die entstandenen Lücken (2. und 10. Wabe bei 11 Waben) werden geschlossen, indem man die Randwaben an das Wabenpaket rückt und die neuen, ausgebauten Waben, welche hinzukommen, jeweils an den Rand stellt.

Bei der Gelegenheit können einige Waben angehoben werden, um die Futtersituation im Volk zu prüfen. Es passiert nicht selten, dass Völker im Juli einfach verhungern, wenn man nicht aufpasst.
Altenativ zum Ziehen der Waben kann eine Gewichtskontrolle durch Anheben durchgeführt werden. Der erfahrene Imker mag nun schmunzeln, er gehört aber nicht vorrangig zur Zielgruppe dieses Blogs.

Eine Futtergabe schadet nicht. Das Futter – sofern man es selbst herstellt, besteht aus Zucker (normaler Raffinadezucker) und Wasser im Verhälnis 3 zu 2 (3 kg Zucker auf 2 Liter Wasser). Der Zucker muss vollständig aufgelöst sein. Das passiert bei Zimmertemperatur in 1-2 Tagen. Rühren beschleunigt den Auflösungsvorgang.
Wie füttern wir?
Das Absperrgitter wird nicht mehr gebraucht. Es kommt weg, Die Abdeckfolie wird an einer Ecke umgeklappt. So entsteht ein Dreieck, durch das die Bienen hindurchkommen. Eine Leerzarge wird aufgesetzt. Das Futtergefäß stellen wir (Theo und Theo) nun auf 3 Korken, um nicht unnötig Bienen unter der Folie durch das Gewicht des Futtergefäßes zu zerdrücken. Als „Krabbelhilfe“ haben wir 2 Brettchen aus einer Länge von 10 cm und 20 cm mit Kabelbindern als Scharnier verbunden. Der Scheitelpunkt dieser Konstruktion wird über das Futtergefäß gestellt und zur Öffnung mit der hochgeklappten Folie gedreht.
Das Futtergefäß ist eine Haushaltsschüssel, also ein beliebiges lebensmittelechtes Gefäß.
Auf der Oberfläche der Zuckerlösung werden Korken plaziert.
Sehr gut schwimmen Korken von Rotweinflaschen, die man selbst entkorkt hat. So ist jedenfalls meine Erfahrung.

Warroabehandlung
Die Beschreibung der Behandlung folgt.