Viele meiner Beiträge sind das Resultat telefonischer „Unterrichtseinheiten“ – so will ich die regelmäßigen Gespräche mit Udo nennen. So ist auch dieser Beitrag ein solches Ergebnis.
Der Leitgedanke ist es, jetzt Anfang Juli, zu ermitteln, wie es um die Völker hinsichtlich des Befalls mit Varroamilben steht.
In zwei bis drei Wochen wird nach der hier beschriebenen Praxis abgeschleudert.
Manche Imker warten damit bis Mitte August. Bis August zu warten liegt offtmals an der Erwartung, noch etwas mehr Honig zu ernten. Bei der hier beschriebenen Betriebsweise geht es darum, mit möglichst gesunden und starken Völkern in den nächsten Frühling zu starten. Es geht um die Vorbereitung auf die Überwinterung.
Nach dem Abschleudern – dabei werden die Honigräume leer gemacht- folg je nach zustand der Völker eine Futtergabe und die Varroabehandlung mit Ameisensäure.
An Alternativen Methoden wird intensiv geforsch und expirementiert. Bevor wir damit beginnen, muss das Wissen darüber bei uns (Theo &Theo) tiefer sein und die Praktikabilität gesichert sein.
Einstweilen wollen wir einige Tage beobachten, wieviele Milben pro Tag je Volk fallen.
Dazu verwenden wir wie gewohnt die Schieber, die in die Böden der Segeberger Beuten eingesetzt werden.
Die zusamenhänge zwischen dem Zeitpunkt der Einfütterung , der Behandlung und Umweiselung folgen. Einstweilen bin ich gespannt, wieviele Milben zu zählen sein werden.
Ableger 3: Königin gekennzeichnet
Am 2.4.22 Königin von Ablger 2 gekennzeichnet
Es erfolgte auch eine Milchsäurebehandlung.
Ableger 2 weisellos
Am Samstag, dem 2.7.22 wurde festgestellt, dass Ableger 2 keine Königin hat.
Es ist keinerlei Brut vorhanden. Klopftest: negativ. Unruhig
Maßnahmen:
1. Aus Ableger 1, der sehr stark ist, eine Wabe mit Brut in allen Stadien hinzugegeben.
2. Behandlung mit Milchsäure
Überraschung bei der Messung des Wassergehaltes
Die folgende Tabelle zeigt die bereits in einem Artikel zuvor dargestellten Einzelergebnisse von Messungen pro Wabe. Bei einer Messung des verdeckelten Honigs konnte ich feststellen, dass der Wassergehalt in den verdeckelten Zellen überraschenderweise höher war als der der unverdeckelten Zellen. Die These, dass die gesamte Wabe verdeckelt sein sollte/müsste bevor man schleudert, kann zumindest für die zweite Schleuderung im Bienenjahr nicht aufrecht erhalten werden. Noch größer war die Überraschung, dass die Vorder- und Hinterseiten der Waben unterschiedliche Messerrgebnisse aufweisen.
Die Annahme, dass nur eine Wabe derlei Ergebnisse liefert, konnte durch weitere Messungen wiederlegt werden.
Fazit: Man schaue beim Messen sehr genau hin, wo und was man misst.
Wabe | Verdeckelungs-grad | Wabengew. brutto | Wabengew. leer | Wasser-gehalt | Volk |
Einheit | % | kg | kg | % | |
1 | 5 | 1,80 | 0,40 | 17,5 | 1,1 |
2 | 25 | 2,55 | 0,50 | 16,0 | 1,1 |
3 | 45 | 2,25 | 0,40 | 15,5 | 1,1 |
4 | 30 | 2,10 | 0,35 | 15,5 | 1,1 |
5 | 20 | 2,10 | 0,40 | 15,5 | 1,1 |
6 | 25 | 2,20 | 0,40 | 15,5 | 1,1 |
7 | 25 | 2,30 | 0,40 | 16,0 | 1,1 |
8 | 25 | 2,25 | 0,35 | 16,5 | 1,1 |
9 | 25 | 2,15 | 0,40 | 16,0 | 1,1 |
10 | 30 | 2,45 | 0,40 | 15,5 | 1,1 |
11 | 30 | 2,25 | 0,45 | 16,0 | 1,1 |
Durchschn. | 26 | 2,22 | 0,45 | 16,0 |
Bei Wabe 7 gab es überraschende Ergebnisse. Der verdeckelte Honig hatte einen höheren Wassergehalt als der unverdeckelte.
Wabe 7 | ||
Wabenseite: Hinten, Wassergehalt in % | Wabenseite: Vorne, Wassergehalt in% | |
Verdeckelt | 18,5 | 17,0 |
Unterhalb der Verdeckelung | 15,0 | 14,5 |
Am unteren Wabenrand | 16,5 | 16,0 |
Wabe 8 | ||
Wabenseite: Hinten, Wassergehalt in % | Wabenseite: Vorne, Wassergehalt in% | |
Verdeckelt | 17,5 | 18 |
Unterhalb der Verdeckelung | 16,0 | 15,5 |
Am unteren Wabenrand | 16,0 | 16,5 |
Wabe 9 | ||
Wabenseite: Hinten, Wassergehalt in % | Wabenseite: Vorne, Wassergehalt in% | |
Verdeckelt | 16,5 | 18 |
Unterhalb der Verdeckelung | 18,0 | 16 |
Am unteren Wabenrand | 16,0 | 17 |
Wabe 10 | ||
Wabenseite: Hinten, Wassergehalt in % | Wabenseite: Vorne, Wassergehalt in% | |
Verdeckelt | 17,5 | 18,0 |
Unterhalb der Verdeckelung | 18 | 17,0 |
Am unteren Wabenrand | 18,5 | 15,5 |
Wabe 11 | ||
Wabenseite: Hinten, Wassergehalt in % | Wabenseite: Vorne, Wassergehalt in% | |
Verdeckelt | 18,5 | 18,5 |
Unterhalb der Verdeckelung | 17 | 18,5 |
Am unteren Wabenrand | 16 | 16,0 |
Sommersonnenwende: Letzte Durchsicht
Die Faustregel lautet: Nach der Sommersonnenwende schwärmen Völker nicht mehr.
Diese Regel wird zumindest in Westfalen vielenorts angewendet.
Dieser Regel folgend haben wir die letzte Durchsicht (Schwarmkontrolle) von Volk 1 erledigt.
Die Völker 2 und 3 waren 11.6.22 schon unauffälig, was das Schwarmverhalten angeht.
Die Durchsicht wurde übersprungen, zumal am. 20.06.22 zum 2. mal geschleudert wird.
Richtig ist freilich, dass man nicht viel davon hat, wenn ein Schwarm am 19. abgeht und am 20. geschleudert wird. ;-))
Regelmäßige Durchsichten der Wirtschaftsvöllker
Bekanntermaßen müssen die Völker regelmäßig einer Durchsicht unterzogen werden. Im Frühlihg wird die Prozedur alle 7 Tage vollzogen. Spätestens am achten Tag muss! das fragliche Volk untersucht werden (wenn es nicht bereits zu spät ist). Das betrifft zumindest die hier beschriebene Betriebsweise.
die letzten Durchsichten habe ich nicht alle aufgelistet. Heute war jedenfalls vei Volk 1 und 3 höchste Zeit.
Mit der regelmäßigen Durchsich ist hier vor allem die Schwarmkontrolle gemeint. Warum sieben Tage? 3 Tage Eistadium, 5Tage als Made und dann wird die Königinnenzelle verdeckelt. Die Verdeckelte Königinnenzelle wird als Trigger zum Schwärmen verstanden.
Sehr schön erklärt das Dr. Pia Aumeier in ihren Video.
3 – 5 – 8, schon ist die Königin gemacht. Diese Faustformel sollte man sich merken.
Die Zusammenhänge sind sehr schön nachzulesen unter: https://www.bienenundnatur.de/.
Varroabekämpfung
Methoden der Varroabekämpfung am Ableger und Kunstschwarm
Milchsäure
Ein Ableger kann, solange er brutfrei ist, mit Milchsäure behandelt werden. Dabei wird 15%ige Michsäure mithilfe eines Sprühkofes, der auf eine Säureflasche geschraubt wird, auf die Bienen gesprüht. 2-3 Sprühstöße aus 30-40 cm werden pro Wabenseite appliziert.
Wenn bereits unverdeckelte Brut vorhanden ist hält man die Waben 30-45 ° von der Sprüflasche weggedreht, um nicht direkt auf die Brut zu sprühen. Die Faustformel sagt: 3 Behandlungen ín 7 Tagen
Methoden der Varroabekämpfung am (Wirtschafts-)Volk
Baurahmen
Ameisensäure
Oxalsäure
( Inhalt wird später nachgetragen)
Honigbehandlung
Da ist er wieder, der goldene Saft. Stolz blickt der Imker auf die Hobbocks.
Doch was nun?
Hier folgt eine in der Erklärung verkürzte, aber vollständige Methode.
Auf dem Honig, der einige Tage geruht hat, bildet sich Schaum.
Dieser Schaum wird entfernt. Darüber herrscht unter den Imkern Einigkeit. Wie lange es dauern soll, bist sich der Schaum abgesetzt hat, darüber gibt es allerdings die unterschiedlichsten Meinungen. Was die beste Methode ist, den Schaum zu entfernen, muss jeder für sich herausfinden. Wir streichen den Schaum vorsichtig an eine Stelle im Hobbock und heben ihn großzügig mit einem großen Löffel heraus.
Bei Bedarf wiederholt man den Vorgang am nächsten Tag.
Nun ist der Honig grundsätzlich fertig zum Abfüllen.
Will mann jedoch vermeiden, dass der Honig grob (sandartig) kristalliesiert, muss man anfangen, ihn zu rühren. Dazu verwende man am besten einen Honigrührer. Beim Rühren vermeide man es, Luft in den Honig einzubringen. Das gelingt, wenn man den Rührer beim „Stampfen“ stets mit Honig bedeckt lässt.
Und nun kommt die Imfung ins Spiel.
Will man dem Honig eine Kremigkeit verleihen, impft man ihn mit einer gewissen Menge Honig, der diese Eigenschaft bereits hat. Die Menge?
Hier ist Gefühl gefragt. – 1-3 Pfund auf 30 kg ist die Impfmenge.
Und was passiert dabei?
Durch Rühren und Impfen wird verhinder, dass der Honig sandig (krümmelig) wird und ferner wird verhindert, dass sich die Honige, aus denen „der Honig“ besteht, trennen.
Dass sich der Honig absetzt, wenn er nicht gerührt wird, ist ein natürlicher Vorgang. Der „unbehandelte“ Honig ist deshalb nicht schlecht. Ganz im Gegenteil. Manche Genießer mögen das. Sowohl die Rauheit des Honigs, als auch die getrennten Anteile.
…. Habe mich etwas verloren.
Nach dem Impfen muss einige Tage gerührt werden . Gem Udo: Rühren, Und aber nicht „totrühren“ und Schaumhonig daraus machen.
Weiteres folgt.
Regelmäßige Durchsicht der Völker 1 und 3
V3
Bei V3 ist keine Schwarmlust zu erkennen. Es waren einige Spielnäpfchen vorhanden. Alle waren jedoch leer. Kaum glänzender Pollen, Baurahmen normal ausgebaut. Brut in allen Entwicklungsstadien ist vorhanden.
V1
Die Königin in V1 ist vorhanden und putzmunter. Bei Zwei Durchsichten konnte sie nicht gesichtet werden.
Die Weiselproben vom 18.5.22 und 19.5.22 waren beide negativ. Es wurden keine Nachschaffungszellen gebildet.
Das Volk muss weiterhin beobachtet werden. Vielleicht machte Die Königin einfach nur Pause. Das Volk ist immer noch sehr stark.
Weiselprobe bei Volk 1
Eine Weiselprobe ist ein Test, wie ein Volk auf jüngste Brut reagiert.
Ist eine Königin im Volk, wird nichts weiter passieren. Die Brut wird gepflegt und gehegt. Es entstehen planmäßig Bienen.
Ist ein Volk jedoch weisellos, so wird es die Chance nutzen, aus der jüngsten Brut (2-tägig) eine Nachschaffungszelle bilden zu können. Die Zelle wird zu einem komfortablen Entwicklungsort für eine neue Königin umgebaut. Eine Königin entsteht bekanntermaßen, wenn statt Nektar und Pollen, Gelee royal verabreicht werden.
Nach wenigen Tagen wissen wir mehr!